Lean im Jazzclub – Wenn Effizienz den Swing killt

It don’t mean a thing, if it ain’t got that swing.

Duke Ellington

LEAN IM JAZZCLUB? EINE DISSONANZ.

Stell dir vor: Ein Lean-Technokrat besucht ein Jazzkonzert. Er hört aufmerksam zu – und schon beginnt sein inneres Kaizen-Karussell:

* „Warum diese langen Intros? Pure Verschwendung!“
* „Improvisation? Bitte nicht. Standards, Leute!“
* „Und diese Pausen zwischen den Tönen – eindeutig Muda!“

Am Ende empfiehlt er ernsthaft, künftig alle Pausen zu streichen.
Musik ohne Leerlauf, nur noch Effizienz pur.

Ein höchst effizienter Erfolg – zumindest auf dem Papier.
Nur leider: Das Stück ist nicht mehr spielbar. Die Musiker steigen aus. Das Publikum flieht.
Und der Kunde? Total unzufrieden.


WAS LEAN UND JAZZ WIRKLICH GEMEINSAM HABEN

Lean will Flow. Jazz will Groove. Beide brauchen Struktur – und Freiraum.

* Im Jazz: Tonart, Tempo, Thema.
* Im Lean: Standards, Abläufe, klare Rollen.

Aber das Leben spielt dazwischen. Improvisation, Fehler, Variation.
Genau wie in Organisationen: Nur wer zuhört, reagiert und manchmal loslässt, erzeugt Wirkung.


WENN METHODEN ZUR KARIKATUR WERDEN

Lean wird zum Korsett, wenn nur noch Verschwendung gejagt wird.
Jazz wird zum Krach, wenn jeder ohne Regeln drauflosbläst.
Und Organisationen werden zu Bürokratien, wenn Methoden wichtiger werden als Menschen.


FAZIT

Pausen sind keine Verschwendung. Sie sind Teil der Musik.
Improvisation ist kein Fehler. Sie ist Teil des Lernens.
Und Methoden sind keine Wahrheit. Sie sind ein Rahmen, in dem Lebendigkeit möglich wird.


Mehr dazu im Werkzeugkasten: PDCA-Zyklus; Ambidextrie


Willst du wissen, wie Lean in deiner Organisation mehr Swing bekommt – ohne dass das Publikum reihenweise den Saal verlässt? 
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